Riff trifft Beat

1993 wurde die als Filmsoundtrack konzipierte Album-Compilation Judgment Night und die darauf in Erscheinung tretende Allianz aus prominenten Alternative Rock- und Metal-Bands mit ihren erfolgreichen Hip Hop-Kollegen zum Symbol eines musikalischen Trends, der Genregrenzen auflösen und neu definieren wollte. Ein Blick zurück auf die Geschichte des Rap-Rock-Crossovers, seine künstlerische und kommerzielle Hochphase Anfang der 90er Jahre und die Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Album-Projekts.
VON JENS THIELE (AKA JENS MAYER)
Eine Woche lang fährt Happy Walters durch Montana, bis er im Nordwesten des US-Bundesstaates schließlich fündig wird. Der 24-Jährige hat einen Abschluss an der University of Michigan in der Tasche, eine der renommiertesten Universitäten der Welt, aber die wichtigste Investition in seinem Leben, so erklärt er viele Jahre später, sei die in sein Auto und die Tankfüllung gewesen, um die fast 4000 Kilometer lange Fahrt ins Film- und Entertainment-Mekka Los Angeles zurückzulegen: „Mir war klar, wenn ich es im Musikbusiness zu etwas bringen wollte, dann nur da.“
Walters ist das, was man einen Entrepreneur nennt, ein junger und kreativer Unternehmensgründer, der schon zu Studentenzeiten mit seiner Geschäftsidee, College-Logos auf Boxershorts zu drucken gut verdient hat. In L.A. startet er 1990 die Managementagentur Buzztone Music und nimmt dort als Geschäftsführer neue Hip Hop-Bands wie Cypress Hill, House Of Pain und den Wu-Tang Clan unter Vertrag. Wieder einmal beweist er hier eine glückliche Hand, denn seine Klienten mischen bereits mit ihren Debütalben die Musikwelt auf und werden schnell zu internationalen Megasellern. Nach zwei Jahren im Musikgeschäft, läuft es für Walters jedenfalls so gut, dass er sich auf die Suche nach einem außergewöhnlichen und idyllischen Ort abseits der 3,5 Millionen Metropole machen kann, an dem er seine Freizeit verbringen will.
In Montana, genauer im Flathead Valley, einer malerischen Gegend am gleichnamigen See und in direkter Nähe zum Glacier-Nationalpark sowie dem Ski-Ressort Whitefish Mountain, findet er endlich das, was er gesucht hat. Walters ist verzaubert von der Gegend und den sich bietenden Möglichkeiten. Er lernt einen Einheimischen kennen, von dem er 80 Hektar Land erwirbt, um auf einem der zahlreichen Berggipfel der Gegend ein prächtiges Blockhaus mit atemberaubenden Ausblick zu errichten. Um die nötige Infrastruktur zu gewährleisten, muss er eigens dafür eine Straße bauen, Stromleitungen legen lassen und zudem einen Kilometer in die Tiefe bohren, um auf Wasser zu stoßen.
Alle drei Wochen fliegt er von Los Angeles nach Montana, um den Bau an seinem Blockhaus zu begleiten, den er gemeinsam mit einem erfahrenen Architekten und einem Bauunternehmer durchführt. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. „Das Projekt hat riesigen Spaß gemacht, denn John und Edwin waren so cool“, erzählt er zehn Jahre später der Autorin Candace Allen, die ihn zusammen mit einem Fotografen für das Fachmagazin Log Home Living in seinem 483 Quadratmeter umfassenden, rustikalen Freizeit-Domizil besucht. „Wir haben es alle gemeinsam geschafft, es war ein sehr kollaborativer Arbeitsprozess.“
Während der Arbeit an seinem luxuriösen Blockhaus in den Bergen schiebt Walters allerdings auch ein folgenschweres musikalisches Projekt an, das den Begriff Kollaboration als große Idee ins Zentrum rückt. Für den 1993 erscheinenden Soundtrack zum Action-Thriller Judgment Night, bringt er in elf Songs jeweils einen populären Hip Hop-Act und eine erfolgreiche Gitarrenrockband zusammen, die einen exklusiven Sampler-Beitrag aufnehmen. Darunter sind große Namen wie Helmet, Biohazard, Slayer, Faith No More, Sonic Youth, Dinosaur Jr. und Pearl Jam auf der einen und House Of Pain, De La Soul, Run-DMC, Ice-T und Cypress Hill auf der anderen Seite. Es ist keine neue Idee, die beiden scheinbar so gegensätzlichen Genres Rap und Rock aufeinandertreffen und auf diese Weise einen frischen und wegweisenden Sound entstehen zu lassen, doch die Konsequenz und Leuchtkraft des Projekts übertreffen alle bisherigen Versuche. Alleine in den USA verkauft sich das Album mehr als zwei Millionen Mal. Der zugehörige Film von Regisseur Stephen Hopkins, mit Stars wie Emilio Estevez, Cuba Gooding junior, Denis Leary und Jeremy Piven sorgt dagegen für verhältnismäßig wenig Aufsehen.
Der Soundtrack allerdings erlangt schnell Klassikerstatus und wird zum Wegbereiter eines weltweiten Trends. Es ist der frühe Höhe- und damit auch Scheitelpunkt des Genres Rap-Rock, das in den 90er Jahren in Deutschland, etwas allgemeiner gefasst, überwiegend als „Crossover“ bezeichnet wird. Auch Such A Surge aus Braunschweig entwickeln ihren Crossover-Sound in den Anfangsjahren des Jahrzehnts. „Der Sampler hat ein Gefühl der Zeit aufgenommen und das weltweit zum Höhepunkt getrieben“, erinnert sich deren Bassist Axel Horn. „Doch wirklich neu sind weder Sound und Idee, denn das, was darauf passiert ist, gab es schließlich schon eine ganze Weile vorher.“
Stilbruch
Bereits seit den Anfängen des Rap, Ende der 70er Jahre, wird die neue musikalische Strömung von Rockmusikern aufgenommen und adaptiert. Die britischen Punks von The Clash eröffnen ihr Album Sandinista! 1980 mit dem von Grandmaster Flash und Sugarhill Gang inspirierten The Magnificent Seven und verneigen sich ein Jahr später mit der Single This Is Radio Clash erneut vor dem coolen Sound aus der Bronx. Die Nähe zwischen den parallel in London und New York City entstandenen neuen Genres Punk und Rap wird auch durch die New-Wave-Pioniere Blondie und ihren Song Rapture offenbar, der 1981 zum ersten Nummer-Eins-Hit in den USA wird, der einen Rap-Part beinhaltet. Und während die Rock-Ikonen Kiss 1983 auf der Single All Hell’s Breakin‘ Loose in der Strophe mit einem Rap-ähnlichen Sprechgesang überraschen, veröffentlichen die Die Toten Hosen hierzulande zusammen mit Fab 5 Freddy das Stück Hip Hop Bommi Bop — eine eigenwillige Adaption ihres Sauflied-Klassikers Eisgekühlter Bommerlunder.
Mit der Single Punk Rock Rap werden die Genre-Grenzen auch seitens der New Yorker Hip Hop-Crew Cold Crush Brothers überschritten. Ein Jahr später kooperieren zudem der große Hip Hop-Pate Afrika Bambaataa und Sex Pistols-Sänger John Lydon beim gemeinsamen Projekt Time Zone und veröffentlichen mit World Destruction ein politisches Statement gegen die nukleare Aufrüstung zu Zeiten des Kalten Krieges unter Präsident Ronald Reagan. Bei der ersten Single Rock Box ihres Debütalbums sampeln Run-DMC aus Queens im gleichen Jahr ein hartes Gitarrenriff und lassen Eddie Paul Martinez ein Solo dazu einspielen. Auf dem 1985 veröffentlichten Nachfolgealbum King Of Rock, führen sie dieses Konzept weiter aus und werden damit schnell zu den kommerziell erfolgreichsten Vertretern der Rap-Kultur.
Dabei spielt das 1984 von Russell Simmons und Produzent Rick Rubin gegründete New Yorker Hip Hop-Label Def Jam, das sowohl Run-DMC als auch Rapper LL Cool J, die Beastie Boys und etwas später auch Public Enemy unter Vertrag nimmt, eine entscheidende Rolle beim Öffnen der Genre-Grenzen. In den Tracks ihrer Künstler treffen immer wieder harte Beats auf Hardrock- und Metal-Riffs. Dass mit Reign In Blood von Slayer 1986 ausgerechnet auf Def Jam auch das bis dato härteste Metal-Album überhaupt erscheint, sorgt zusätzlich für eine größere gegenseitige Akzeptanz der beiden musikalischen Lager.
Es ist ein Jahr, das eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines neuen Musikstils einnimmt, der vorerst noch deutlich im Rap-Lager verortet ist. Als sich Run-DMC für ihre Single Walk This Way mit den Rock-Veteranen und Megastars Aerosmith zusammentun, und damit als erste Rap-Künstler auf dem vierten Platz der US-Charts landen, bedeutet das endgültig den internationalen Durchbruch des Genres. Der weltweit immer populärer und einflussreicher werdende Musikvideosender MTV macht den Clip dazu weltberühmt, in dem sich die Rap- und die Rockband anfangs ein musikalisches Duell liefern, ehe Aerosmith-Sänger Steven Tyler sprichwörtlich die Wand zwischen den beiden Bands einreißt und die Parteien ihren Song gemeinsam intonieren. Nur wenige Monate später erklimmen die Dreikäsehochs Beastie Boys mit ihrem Debütalbum Licenced To Ill als erste Rapper der Geschichte die Spitze der US-Albumcharts. Die Single (You Gotta) Fight For Your Right (To Party!) basiert auf einem Riff, das an Smoke On The Water von Deep Purple erinnert, das Gitarrensolo dazu wird von Slayer-Gitarrist Kerry King eingespielt. Sowohl Walk This Way als auch die Beastie-Boys-Single gehören damit auch zu den ersten Meilensteinen in der Geschichte der Kreuzung beider Musikstile und der Zusammenarbeit der Musiker aus beiden Lagern.
Doch auch abseits der Mainstream-Charts entwickeln sich in diesem Zeitraum eine ganze Reihe von Bands und Künstler, die man später dem „Alternative Rock“-Umfeld zurechnen wird. Auf dem Debütalbum der Red Hot Chili Peppers von 1984 rappt sich Sänger Anthony Kiedis durch den punkigen Funk der bunten Chaostruppe und mit ihrem Titelsong We Care A Lot erweisen sich Faith No More — zu diesem Zeitpunkt noch mit Sänger Chuck Mosley — bereits als frühe Vorreiter der Crossover-Welle. Mit der Neuaufnahme des Songs 1987 kann die Band sogar einen kleinen Erfolg auf MTV landen, in dessen Programm sich die Peppers mit ihrem dritten Album The Uplift Mofo Party Plan und einem bereits deutlich definierten Sound-Mix ebenfalls weiter etablieren können. Mit ihrem Album Vivid und dem darauf enthaltenen Stück Cult Of Personality reißt auch die afroamerikanische Rockband Living Colour die Grenzen zwischen Metal, Funk, Hip Hop und Jazz nieder und gewinnt mit dem Stück 1990 sogar den Grammy für die beste Hard Rock Performance.
In Deutschland gründet sich mit den Freaky Fukin Weirdoz 1988 ebenfalls die erste stilprägende Band, die Funk-Einflüsse von Parliament und Funkadelic mit Metal- und Rock-Einflüssen kreuzt und später im Vorprogramm von Faith No More, den Bad Brains und White Zombie tourt.
Mit dem Debütalbum Rhyme Pays von Gangster-Rapper Ice-T, der im eröffnenden Titeltrack das markante Riff des Black Sabbath-Klassikers War Pigs sampelt und dem 1988er Public-Enemy-Track She Watch Channel Zero?!, der sich beim kontroversen Slayer-Song Angel Of Death bedient, werden gegen Ende des Jahrzehnts nicht nur die Raps sondern auch die Samples härter und radikaler. Für die breite Masse von Popmusikhören bringt dafür Rapper Tone Lōc mit seinen Single-Hits Wild Thing, der sich bei Van Halen bedient und Funky Cold Medina, der die Stones, Foreigner, Kiss und Funkadelic sampelt, eine eingängige Variante des Sounds weltweit auf die vorderen Plätze der Charts.
Grenzenlos
Der Übergang ins neue Jahrzehnt geht mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Krieges einher, auch das Apartheitsregime in Südafrika und die Berliner Mauer sind Geschichte. Grenzen und Schranken scheinen zu verschwinden oder immerhin durchlässiger zu werden. Die Welt ist im Wandel. Zumindest sieht es in einem kurzen Zeitfenster der Geschichte 1989/90 tatsächlich so aus, als sei der Weg in ein besseres neues Jahrtausend geebnet. Und es scheint so, als würde ob mit diesem gesellschaftlichen Fortschritt auch eine neue musikalische Offenheit einhergehen. „Es spross aus den verschiedensten Gegenden zeitgleich. Viele können von sich behaupten, dass sie die Ersten waren. Aber genaugenommen passierte es eigentlich alles nahezu zeitgleich, dass man nicht genau sagen kann, wer zuerst da war und wie es genau passiert ist“, erinnert sich Downset-Gitarrist Roy Lozano, an die Welle neuer Bands und Soundexperimente, die sich an wilden Stilexperimenten üben.
Überraschenderweise stammt eine der wichtigsten Pionierbands dieser Zeit aus dem niederländischen Utrecht. Urban Dance Squad veröffentlichen 1989 das Album Mental Floss For The Globe und vereinen darauf locker und selbstverständlich die Vorzüge einer Rockband und die eines Hip Hop-Acts. „Das Album war wegweisend und hatte einen riesigen Einfluss auf die europäische Musikszene“, ist sich auch Such A Surge-Bassist Axel Horn sicher. In England landen Pop Will Eat Itself mit den Singles Can U Dig It? und Wise Up! Sucker erste Charterfolge und bringen zusätzliche Einflüsse aus dem Indierock und Industrial mit in den Sound ein. Auch Faith No More und die Red Hot Chili Peppers haben sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt und erleben mit ihren Alben The Real Thing und Mother‘s Milk nun endlich den großen internationalen Durchbruch. Die sich aus der Crossover-Skate-Thrash-Szene konstant weiterentwickelten Suicidal Tendencies aus Venice, Kalifornien und die aus der New Yorker Hardcore-Szene stammenden Biohazard, nehmen in ihre Sounds ebenfalls neue Elemente auf und werden schnell als Teil einer sich öffnenden Alternative-Szene wahrgenommen.
1991 sorgt dann erneut eine Kollaboration für ähnliches Aufsehen, wie fünf Jahre zuvor Run-DMC und Aerosmith. Auf Initiative des Anthrax-Gitarristen Scott Ian, nehmen die Thrash-Metaller zusammen mit Public Enemy deren Song Bring The Noise neu auf und veröffentlichen die Version auf ihren jeweiligen Alben. Der Track hat zwar nicht den gleichen kommerziellen Erfolg wie das Vorbild von 1986, setzt aber einen erneuten Meilenstein für die Zusammenarbeit zwischen den Genres. Vernon Reed, Gitarrist von Living Colour, weiß um die Bedeutung der Kooperation: „Wir sind ziemlich gut mit Anthrax befreundet. Und es war ein großer Moment für mich, als sie mit Public Enemy Bring The Noise zusammen gemacht haben. Bis dahin hatten wir unterschiedlichen New Yorker Bands eher in Silos gelebt und nur ihr eigenes Ding gemacht.“
Am 18. Juli 1991 fällt zudem erstmals der Startschuss zur, von Jane’s Addiction-Sänger Perry Farrell initiierten Festivalreihe Lollapalooza in den USA. Das Lebensgefühl einer neuen Generation von Musikern und Musikhörern wird damit erstmals auch im großen Stile live zelebriert — und in den kommenden Jahren im großen Stile kommerzialisiert. Auf einer mehrwöchigen Tour durch das Land tritt ein festes Line-up, bestehend aus so unterschiedlichen Bands wie Siouxsie And The Banshees, Living Colour, Nine Inch Nails und Rollins Band auf. Im Rahmen dieser Besetzung stellt Ice-T erstmals seine neue Rockband Bodycount vor, die mit ihrem Debütalbum im darauffolgenden Jahr den nächsten großen Meilenstein setzt.
Kunst und Rebellion
Doch schon ein paar Monate bevor der provokative Gangster-Rapper mit Bodycount und Songs wie Copkiller, There Goes The Neighbourhood und KKK Bitch für politische Kontroversen sorgt, veröffentlichen die Beastie Boys Check Your Head und setzen damit die Marke für das wohl entscheidende und wegweisende Jahr des Rap-Rocks. Das Trio mit den Hardcore-Punk-Wurzeln reduziert die Samples auf dem Album und spielt stattdessen viele der darauf vorkommenden Instrumente selbst ein. Im Juni bringen sowohl Faith No More mit Angel Dust als auch Suicidal Tendencies mit The Art Of Rebellion neue Platten heraus, die ihre jeweils eingeschlagenen musikalischen Wege konsequent weiterführen. „Angel Dust war seiner Zeit fünf bis zehn Jahre voraus“, schwärmt Such A Surge-Bassist Axel Horn noch heute und hebt zudem den musikalischen Einfluss der Suicidal Tendencies für sich und seine Band hervor. Vor allem auch deshalb, weil sie in Deutschland eine der aufregendsten neuen Bands des Genres vorstellen: „Es gibt ja ein paar magische Momente im Leben eines Musikkonsumenten und für mich war so einer der Besuch eines Suicidal Tendencies-Konzerts auf ihrer legendären The Art Of Rebellion-Tour in den Hamburger Docks — mit Rage Against The Machine als Vorband! Das war so ein Moment, und das ging sicher sehr vielen im Land so, dass man eine Vorband gesehen hat, die nicht angekündigt war und von der niemand wusste, wie sie heißt, und nach dem ersten Song stand der ganze Laden Kopf: Wer ist diese Band? Was ist das für ein unfassbares Erlebnis? Wir haben uns nur angesehen und gefragt, was hier gerade abgeht. Nach dem Konzert kannte jeder ihren Namen und wir konnten die Zeit kaum abwarten, bis das, zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichte Debütalbum endlich erschien.“
Musikalisch ist Rage Against The Machine sicher das wichtigste und virtuoseste Album, das bis dato im Genre erschienen ist. Gigantische Riffs, fantastische Grooves, bislang ungehörte Gitarrensounds, zornige Raps und unvergessliche Hooklines machen dieses Debütalbum zu einer Offenbarung für Musikfans in aller Welt. Nicht ganz so innovativ, aber ähnlich intensiv und wütend wie die Debüts von Bodycount und Rage Against The Machine geben sich Biohazard auf ihrem, im November erscheinendem Album Urban Discipline, auf dem sie ihren rauen New York Hardcore mit satten Hip-Hop-Rhythmen und Rap-Parts aufmöbeln. Im Jahr der gewalttätigen Aufstände in Los Angeles im Zuge des Rodney King-Prozesses werden die Themen der Szene gesellschaftspolitischer und der Ton schärfer.
Zeichen der Zeit
Für Manager Happy Walters sind die ersten beiden Jahre in Los Angeles dagegen äußerst erfolgreich verlaufen. Das Debütalbum seiner Schützlinge Cypress Hill wird 1991 zum Achtungserfolg. Die Rapper mit Latino-Wurzeln landen mit ihren Singles beachtliche Hits im US-College-Radio und den Charts. Im darauf folgenden Jahr spielen sie im Line-up des zweiten Lollapalooza-Festivals, zusammen mit Walters‘ anderen Schützlingen House Of Pain, die 1992 mit ihrem Debütalbum und der darauf enthaltenen Single Jump Around einen weltweiten Rap-Hit landen. Mit ihrem 1993 erscheinenden Werk Black Sunday holen Cypress Hill schließlich den ganz großen Coup: Die Single Insane In The Brain wird zum Riesenhit. Das Album landet als bestverkauftes Rap-Album in der ersten Woche auf Platz Eins der US-Charts. Besonders beim Metal- und Alternative Rock-affinen Publikum haben die Rapper B-Real und Sen Dog sowie DJ Muggs einen Stein im Brett. Dass sie als einzige Hip Hop-Band auf dem Soundtrack zum Schwarzenegger-Film Last Action Hero neben Rock-Schwergewichten wie AC/DC, Megadeth, Def Leppard und Aerosmith zu hören sind, unterstreicht ihre lagerübergreifende Popularität.
Walters hat die Zeichen der Zeit längst erkannt. Nachdem sein Klient und House Of Pain-Rapper Everlast eine Nebenrolle im Action-Thriller Judgment Night ergattern konnte, überzeugt er die Verantwortlichen von seiner Idee für den begleitenden Soundtrack, auch, wenn sich sein Plan im Nachhinein wenig visionär anhört. Er habe einfach gemerkt, sagt er dem US-Branchenmagazin Billboard, dass „viele Alternative-Künstler den Hip Hop schätzen und viele Hip Hop-Künstler Alternative mögen. Es lag für mich also auf der Hand, etwas zu tun, das die beiden zusammenbringt.“ Auch wenn sich Walters Schlussfolgerung im Nachhinein simpel anhört, ist sein Unterfangen, die angesagtesten Rock- und Hip-Hop-Acts mit exklusiven Songs gemeinsamen auf einem Album zusammenzubringen bis heute einzigartig. Mit seiner Management-Partnerin Amanda Scheer Demme gründet er das Label Immortal Records und kann über 20 Künstler* von seinem Projekt überzeugen.
Die teilnehmenden Musiker wollen sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Faith No More-Bassist Bill Gould nimmt mit seiner Band und den sechs rappenden Brüdern des Boo-Yaa Tribe das Stück Another Body Murdered auf: „Ich hörte erstmals diese verrückte Geschichte, dass Sonic Youth mit Cypress Hill kooperieren würden und dass da eine Reihe weiterer Bands zusammenarbeiten würden, die nicht zueinander passen. Wir sagten zu uns damals, dass es irgendwie cool wäre, bei so einem Experiment dabei zu sein.“
Für den Titeltrack trifft die New Yorker Hardcore-Größe Biohazard auf die Aggro-Rapper Onyx. Nicht die erste Zusammenarbeit der beiden, wie Biohazard-Gitarrist Billy Graziadei erklärt: „Wir wurden damals von Russell Simmons gemanagt, dem Mitbegründer von Def Jam und er fragte mich, ob ich einen Remix für Onyx und ihren Hit Slam machen wollte. Ihnen hat meine Version gefallen und so haben sie uns gefragt, ob wir einen Song auf Grundlage dieser Idee der Kollaboration machen könnten. Nur, dass wir bei Slam nicht gemeinsam im Studio aufgenommen haben, sondern ich einfach eine neue Instrumentalspur für die Vocals aufgenommen habe. Für Judgment Night haben wir uns stattdessen im Studio getroffen und Riffs zusammen ausgetestet, denn ich wollte, dass wir den Song zusammen schreiben.“ Produziert wird diese Zusammenarbeit von Run-DMC-Gründer und DJ Jam Master Jay. „Ich erinnere mich daran wie ich und unser zweiter Gitarrist Danny mit ihm — möge er in Frieden ruhen — im Studio standen. Wir sollte Riffs zu einem bestimmten Beat spielen, aber es haute einfach nicht hin. Danny und ich tauschten uns flüsternd aus, wer es ihm sagen solle, dann machten wir ihm klar, dass es so nicht funktioniert. Wir mussten Jam Master Jay, der für einige der besten Hip-Hop-Tracks aller Zeiten verantwortlich ist, mitteilen, dass wir es auf Biohazard-Art machen mussten. Und die Onyx-Jungs unterstützten uns und sagten Jay: ‚Lass die Jungs ihren Shit machen!‘ So haben wir es dann letztendlich auch geschafft.“
Walters persönliche Zugpferde Cypress Hill nehmen nach ihrer Zusammenarbeit mit den Indierockern Sonic Youth sogar noch einen zweiten Song für das Album auf und sind als einzige Künstler doppelt vertreten: „Ich hörte von meinen Freunden aus dem Pearl Jam-Lager, dass die Band Bock auf einen gemeinsamen Song mit uns hätte. Die Gelegenheit mit Leuten wie Stone Gossard und Jeff Ament zusammenzuarbeiten, wollte ich nicht verstreichen lassen, also haben wir Real Thing mit ihnen gemacht“, erinnert sich der aus Kuba stammende Rapper und Rockfan Sen Dog. Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder ist bei dem Song nicht zu hören, die restlichen Bandmitglieder treffen sich im Studio für die Aufnahmen: „A propos Druck: Ich weiß noch sehr gut, wie die Jungs von Pearl Jam durch die Scheibe schauten als ich meine Texte eingesungen habe“, lacht Sen Dog, der 25 Jahre später mit seiner neuen Band Powerflo im Spirit von damals unterwegs ist und mit Biohazard-Gitarrist Billy Graziadei, Downset-Gitarrist Roy Lozano und Fear Factory-Bassist Christian Olde Wolbers in gewisser Weise eine Tributband an die alten Zeiten formiert hat.
Wie spontan die Aufnahmen der beteiligten Bands teilweise vonstatten gehen, beschreibt Bill Gould: „Unsere ursprüngliche Idee war es, mit dem Tribe einen reinen Vokal-Track aufzunehmen, ohne jeglichen Rhythmus, denn dieser A-capella-Gesang ist ein Teil der samoanischen Kultur. Weil sie aber mit diesem Zeug aufgewachsen sind, hatten sie keine Lust dazu. Also haben wir uns einfach im Studio getroffen, um ein bisschen Krach zusammen zu machen. Wir hatten im Vorfeld keinerlei Idee. Aber die Jungs sind hervorragende Musiker und ich habe ebenfalls etwas Gitarre und Bass eingespielt und wir haben halt die Bandmaschine mitlaufen lassen. So kam das Ergebnis zustande. Es klickte zwischen uns, und so kam Another Body Murdered ganz einfach zustande.“ Im Gegensatz zu seinem Kollegen Eddie Vedder singt Faith No More-Sänger Mike Patton dazu allerdings schnell noch eine markante Gesangsmelodie ein. Das Texten überlässt er in diesem Fall jedoch lieber den Rappern.
Einschlag
„Es gab drei vitale Momente in diesem Genre“, beurteilt Sen Dog die Historie. „Der erste war mit Run-DMC und Aerosmith, der nächste war Public Enemy und Anthrax. Dann kam der Judgment Night-Soundtrack und — bämm — das Genre war geboren! Auch wenn vorher Künstler schon Ähnliches gemacht haben, brauchte es den Judgment Night-Soundtrack als endgültige Initalzündung. Dieses Album hat die Perspektive der Menschen auf Rap- und Metalbands verändert.“ Auch sein Powerflo-Kollege Christian Olde Wolbers erkennt die Kernkompetenz des Projektes: „Ich bin mit Skateboarding aufgewachsen. Von der musikalischen Seite her war ich immer zweiseitig. Auf meinen Tapes waren die Bad Brains auf der einen, und Run-DMC auf der anderen Seite. Das war für unsere Clique damals selbstverständlich. Wir hatten alle einen unterschiedlichen Musikgeschmack und tauschten Tapes aus, zum Beispiel mit Sucidal Tendencies auf der Vorder- und N.W.A. auf der Rückseite. Für mich war das völlig natürlich, deswegen fühlte sich der Judgment Night Soundtrack für mich gar nicht so sehr nach etwas Neuem an, denn ich hörte alle diese Bands ohnehin schon zusammen an. Ich mochte schon immer beide Genres. Aber ich fand es super, dass sie die besten Attribute kombinierten.“
Natürlich ist der Soundtrack zu Judgment Night auch ein riesiger Publicity-Stunt und der finale Schritt zur Kommerzialisierung und Formatierung eines Stils, der sich jahrelang durch seine freie Geisteshaltung, chaotische bis geniale Experimente und Unberechenbarkeit ausgezeichnet hatte. Am Konzept dieses Projektes ist alles berechnend, und so interessant die jeweiligen Musiker-Paarungen auf dem Papier auch sein mögen, so erwartbar klingt das Ergebnis im Grunde. Interessant? Sicherlich. Cool? Keine Frage. Genial? Eher nicht. Zumindest nicht für Musikfans, die sich in den Jahren zuvor schon für den Stil begeistern konnten. Die Entertainment-Webseite A.V.-Club formuliert es so: „Designt, um die wachsende Popularität von Rap-Rock zu kapitalisieren.“ Den Status des Albumprojekts schmälert diese Erkenntnis jedoch kaum, auch nicht ein Vierteljahrhundert später. Das liegt sicher auch an der Person Happy Walters als Initiator, der die Gabe und den Willen hat, beste Voraussetzungen zu erkennen und mit vollem Einsatz und einer klaren Vision dafür zu sorgen, dass etwas Großes und Besonderes entstehen kann. Sei es nun ein Blockhaus in den Bergen Montanas oder ein prominent besetzter Crossover-Soundtrack im Entertainment-Mekka Los Angeles.
„Zu diesem Zeitpunkt waren das schon sehr ungewöhnliche Kombinationen”, bestätigt Faith No More Bassist Bill Gould die durchaus vorhandene Originalität des Projektes, dessen gesetzte Maßstäbe im Laufe der Jahrzehnte zur Selbstverständlichkeit im Musikgeschäft geworden sind. „Wenn ich heute von so einer Idee hören würde, fände ich das sicher deutlich weniger interessant als damals.“ Im Jahr 1993 sorgt der weltweite Werbeeffekt jedenfalls für eine enorme Schubkraft des Rap-Rock-Genres, das dadurch endgültig zum weltweiten Massentrend wird. Plötzlich sprießen wirklich überall unzählige Bands und Musiker hervor, die sich ebenfalls dazu berufen fühlen den vorgegebenen Stil nachzuahmen, anzupassen oder weiterzuentwickeln. Und die Bandmanager und Label-Scouts warten nur darauf, sich ihrer Karriere anzunehmen.
Ausschlag
Das Erscheinen von Judgment Night im Herbst 1993 trifft auch die deutsche Musiklandschaft mit voller Wucht. Die Begeisterung für den Sound rückt hierzulande auch Szenebands wie Such A Surge aus Braunschweig in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit, die bereits seit einigen Jahren an ihrer eigenen Version des Crossover-Stils arbeiten. Die ehemalige Schülerband um Gitarrist Dennis Graef, Bassist Axel Horn und Sänger Michel Begeame hatte bei einem gemeinsamen Jam Rapper Oliver Schneider kennengelernt und ihren Proberaum in Folge zum lokalen Treffpunkt der aktiven städtischen Hip Hop-Szene werden lassen. „Für die Rapper damals war es unfassbar, einmal mit Liveinstrumenten rappen zu können, beispielsweise auf ein echtes Schlagzeug im Übungsraum“, erinnert sich Horn. „Die Drumcomputer waren damals ja noch nicht so ergiebig wie einige Jahre später.“ Mit ihrer selbstproduzierten und -vertriebenen EP Gegen den Strom trifft die Band 1993 den Nerv der Zeit. Das 1995 via Sony erscheinende Debütalbum verkauft sich über 100.000 Mal und hält sich 32 Wochen in den Charts.
Während Such A Surge den glaubwürdigen und authentischen Underground verkörpern und sich dadurch einen guten Ruf in der Szene erarbeiten, stehen ihnen auf der anderen Seite die H-Blockx aus Münster gegenüber. Diese können 1994 mit ihrem Debütalbum Time To Move und den Singles Move und Risin‘ High zwar weitaus größere Chart-Erfolge feiern — inklusive Dauerrotation ihrer Videoclips auf dem gerade frisch gestarteten deutschen Musiksender VIVA –, sorgen bei Kritikern und vielen erfahrenen Musikfans jedoch eher für Kopfschütteln. Ihnen sind die Songs der Band zu schlicht und plump, mit denen sie hauptsächlich ein ziemlich junges und euphorisches Publikum ansprechen können.
Andere Bands werden eher zufällig in das Fahrwasser dieses musikalischen Trends gezogen, wie die Schweriner Band Das Auge Gottes, die sich bereits während der Wendezeit 1989 gründet. „Bis auf den DJ waren wir damals schon alle um die 30 und kamen eigentlich eher aus der Independent-Ecke“, so Sänger Gert Reichelt. „Uns war vor allem wichtig, etwas Eigenes zu machen. Die deutschen Texte kamen zwangsläufig, weil wir kaum englisch konnten. Unsere Lyrik bestand eher aus einer Aneinanderreihung von Metaphern. Wir haben unsere Ideen auf Zettel notiert und diese dann montiert, das ging dann tatsächlich in so eine Rap-Richtung.“ 1993 nimmt die Band ihr Debütalbum in Eigenregie auf, doch als das selbstgedrehte Video zum Song Du hast Jesus Christus ans Kreuz genagelt vom Majorlabel Sony wahrgenommen wird, veröffentlich die große Plattenfirma das Werk mit überarbeitetem Sound ein Jahr später im großen Stil. „Die Plattenfirma hat einiges in uns investiert, Videos, Outfits, Promo“, erinnert sich Reichelt, „aber es hat uns auch Spaß gemacht. Über mögliche Hintergedanken, dass man uns in eine bestimmte musikalische Ecke drücken wollte, waren wir uns damals nicht bewusst. Und so landeten wir schließlich auch auf kleineren Festivals mit Such A Surge oder den H-Blockx. Das Publikum dort war wirklich sehr jung und wir ja schon eine ganze Ecke älter. Da hatten wir teilweise einen schweren Stand“, lacht er. „Wahrscheinlich ist es auch so, dass die Label-Verantwortlichen mit uns möglicherweise in Richtung Osten geschielt haben, um da auch ein Marktsegment abzudecken.“ Mit ihrem Nachfolgealbum Das kleine Leben von 1995 entfernt sich Das Auge Gottes vom Stil der ersten Platte und setzt auf gitarrenastigere Arrangements.
Weltweit hält sich die Entwicklung nach dem Erscheinen von Judgment Night für einen Moment lang die Waage: interessante Neuerscheinungen und neue Bands wiegen die zahlreichen langweiligen Plagiate auf, doch in den Folgejahren kippt die Situation immer mehr. Der Crossover-Rap-Rock ist zum Phänomen der weißen Teenager und Twens geworden, einer privilegierten Mittelschicht mit großer Kaufkraft, aber oftmals nur einem bedingten Groove-Verständnis und Reimvermögen. Das trägt den Sound zwar auch noch einige Jahre weiter, doch wird die Genrebezeichnung Crossover mehr und mehr zum Schimpfwort für einfallslose Trend-Anbiederei.
„Unsere Reaktion auf diese Phase war unser zweites Album Agoraphobic Notes von 1996“, so Such A Surge-Bassist Horn: „Sehr düster, sehr sperrig, keine Singles. Nur Message und Attitude. Im Rückblick unsere dunkelste Platte und die hat sich dann auch nur noch halb so viel verkauft wie der Vorgänger. Für mich hat dieses Album unsere Karriere gerettet, weil es uns ganz klar von diesen Bands und dem Trend abgesetzt hat. Da wollte kein Musiksender uns mehr spielen und keine Bravo mehr Interviews. Dafür haben wir Props aus der Hardcore-, Metal- und der Hip-Hop-Szene bekommen.“
Happy Walters hat zu diesem Zeitpunkt schon längst die nächsten großen Fische an Land gezogen. 1994 veröffentlicht er auf seinem Label das Debütalbum von Korn, die als erste Band den Rap-Rock-Stil derart destillieren und verstärken, dass sie mit ihrem Nu-Metal den nächsten Alternative-Trend erfinden. Als er 1997 für den Soundtrack zur Comic-Verfilmung Spawn Rock- mit Elektronic-Acts formiert und 2002 für Blade II Rap- und Elektro-Künstler zusammenzubringt, muss er feststellen, dass sich das Erfolgsrezept von Judgment Night nur bedingt wiederholen lässt, zumindest was die kommerzielle Vermarktung angeht.
Mittlerweile hat Walters das Business gewechselt, er produziert Kino- und TV-Filme sowie Serien und hat als Sportmanager eine Agentur für Basketball-, Fußball- und Esports-Stars gegründet.
Doch der klassische Rap-Rock-Crossover-Sound ist auch heute noch nicht abgeschrieben, im Gegenteil. Im Zuge der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in den USA und weltweit, besonders aber im Schatten der Präsidentschaft von Donald Trump, kehren 2017 einige der wichtigsten Protagonisten der 90er Jahre mit neuen Alben auf die Bildfläche zurück. Rapper Chuck D von Public Enemy und B-Real von Cypress Hill formieren sich mit den Musikern von Rage Against The Machine als Prophets Of Rage, Ice-T veröffentlicht mit Bodycount das beste Album der Band seit dem Debüt und auch die prominente Besetzung von Powerflo setzt auf den erprobten Stilmix. Bei deren Konzert Ende Juni 2018 in Köln ist Stunden vor Konzertbeginn nur ein einziges Album über die Clubanlage auf Dauerschleife zu hören: Der Soundtrack von Judgment Night.
Text erstmals erschienen in: VISIONS Magazin Nr. 305, 08/2018